Mama Burnout: Erkennen, Verstehen und Bewältigen

Der Alltag einer Mutter kann unglaublich erfüllend, aber auch extrem herausfordernd sein. Zwischen Kinderbetreuung, Haushalt, Beruf und den eigenen Bedürfnissen kann es leicht passieren, dass wir Mamas an unsere Grenzen stoßen oder ständig über eigene Grenzen latschen.. Ein Zustand, der in diesem Zusammenhang oft übersehen wird, ist der sogenannte „Mama Burnout“. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und warum ist es so wichtig, darüber zu sprechen?

Was ist Mama Burnout?

Mama Burnout, auch als Erschöpfungsdepression oder Eltern-Burnout bekannt, beschreibt einen Zustand der körperlichen und emotionalen Erschöpfung, der speziell Mütter betrifft. Es handelt sich dabei nicht nur um vorübergehenden Stress, sondern um eine chronische Überlastung, die ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann. Lies auch gerne hierzu meine Artikel zu Prävention für Burnout und Burnout Symptome Schwindelgefühl. 

Warum ist es wichtig, darüber zu sprechen?

Mama Burnout wird oft nicht ernst genommen oder als normaler Teil des Mutterseins abgetan. Das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen, ist entscheidend, um betroffenen Müttern die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Es geht darum, das Tabu zu brechen und offen über die Herausforderungen des Mutterseins zu sprechen. Wir Mütter leisten einen enormen Teil, eine so wichtige Rolle im Leben unserer Familien und sind tragende Säule eines komplexen Familien Systems. Daher ist es umso wichtiger, dass wir dabei nicht auf der Strecke bleiben.

Bedürfnisorientierung ist hier das Stichwort.Wir Mütter heutzutage wollen den Bedürfnissen unserer Kinder gerecht werden, es anders machen als unsere Eltern, Ort und Quelle von Kraft, Liebe und Zuhause unserer Kinder sein. Doch wie können wir bedürfnisorientiert in Beziehung zu gehen, wenn wir selbst nie gelernt haben, was unsere eigenen Bedürfnisse sind? 

Mama Burn Out & Bedürfnisorientierung

In einer Generation, die geprägt und erzogen wurde in den Nachwehen der schwarzen Pädagogik und Nachkriegszeit, spielten Bedürfnisse kaum eine Rolle, sondern war weiterhin Überleben angesagt. Eine Orientierung an Kontrolle, Macht, Bestrafung und Belohnung, Züchtigung, sowie emotionaler und körperlicher Abwesenheit führte zu einem Verständnis von Scham und Schuld. Erziehung statt Beziehung bildete das Fundament ganzer Generationen, die das Dilemma noch heute in sich tragen.

Wie können wir auf die Bedürfnisse unserer Kinder eingehen wenn wir nicht mal unsere eigenen kennen? Abtrainiert durch Liebesentzug, Drohungen, Maßregelungen, Beschämungen und Beschuldigungen und daraus resultierenden Überanpassungen und Verhaltensmustern, die unser Überleben bis heute sichern. Unsere Bedürfnisse wurden schlicht und ergreifend aberzogen! 

Wir wollen es heute aber anders machen, auf die Bedürfnisse unserer Kinder eingehen so gut es geht. Wollen wir doch heute wieder unserer Intuition vertrauen, statt der angstbesetzten Prägungen aus transgenerationalen Verstrickungen. 

Die Bedürfnisorientierung boomt und bedient ein großes Feld der Sehnsucht vieler junger Mütter, das Alte aufzubrechen, unseren Kindern gerecht zu werden, sie liebevoll in das Leben zu begleiten. Anders als wir möglicherweise groß geworden sind, wollen wir allen Erfahrungen zu trotz ein sicheres, umsorgendes und kindgerechtes Umfeld schaffen. Grundlage für eine solche Beziehung ist aber allen voran die Beziehung zu uns selbst.

Wie wollen wir eine liebevolle Beziehung entwickeln, wenn wir es selbst niemals erfahren oder entwickeln durften? Wie wollen wir liebevoll Grenzen setzen, wenn wir selbst ständig über unsere eigenen gehen? Wie wollen wir unseren Kindern ein Zuhause sein, wenn wir selbst nie Halt erlebt haben?

Diese absolut berechtigte Kehrtwende hin zu Beziehung statt Erziehung ist und bleibt eine eine Mammutaufgabe für viele Familien. Einseitige Bedürfnis- und Bindungsorientierung beinhaltet viele Entbehrungen, die auf lang oder kurz zu Mama Burnout führen kann. Sich selbst erschöpfen kann nicht das sein, was wir unseren Kindern vorleben sollten. In meiner Welt haben Selbstfürsorge, eigene Bedürfnisse und Grenzen genauso viel Platz wie die Fürsorge für unsere Liebsten.

Symptome von Mama Burnout

Häufige Symptome

Ich möchte euch im Folgenden aufzeigen, welche Symptome von Mama Burnout entstehen können. Sie sind vielfältig und beinhalten sowohl körperliche als auch emotionale Anzeichen:

• Chronische Müdigkeit, selbst nach ausreichendem Schlaf
• Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
• Gefühle der Überforderung und Hilflosigkeit
• Schlafstörungen
• Kopfschmerzen und andere körperliche Beschwerden
• Soziale Isolation und Rückzug von Freunden und Familie
• Verlust des Interesses an Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben
• Identitätsverlust und das Gefühl alles bricht über dich zusammen

Erschöpfungsdepression bei Müttern

Ich möchte an der Stelle nochmal betonen, wie wichtig es ist diese Symptome ernst zu nehmen. Wenn wir anhaltend unsere eigenen Bedürfnisse übersehen kann sich langfrstig eine Erschöpfungsdepression entwickeln. Erschöpfungsdepression bei Müttern ist eine schwere Form des Mama Burnouts, die sich durch anhaltende depressive Verstimmungen, Hoffnungslosigkeit und das Gefühl, nicht gut genug zu sein, auszeichnet. Diese Form der Depression erfordert professionelle Hilfe und Behandlung. Ich möchte dir hier keine Angst machen, aber dich liebevoll darauf aufmeksam machen, dich und deine Symptome ernst zu nehmen.

Eine Erschöpfungsdepression ist ein seelisches Leiden, welches bei entsprechender Diagnose professionelle Hilfe benötigt. Beratung und Coaching ersetzen keine Therapie, die bei begründeten Diagnosen in Anspruch genommen werden sollte. 

Wenn du mehrere der oben genannten Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg erlebst, könnte dies ein Zeichen für Mama Burnout sein. Ein Gespräch mit einem Arzt oder Therapeuten kann Klarheit und Unterstützung bieten. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch ein Kennenlernen mit mir vereinbaren und wir entwickeln Möglichkeiten im Umgang mit deinen Symptomen.

Umgang und Bewältigungsstrategien

Was tun bei Mama Burnout?

Wenn du das Gefühl hast, dass Mama Burnout bei dir nahe liegt, ist es wichtig, erst einmal Ruhe zu bewahren. Du bist nicht allein! Das Einfinden in die Rolle als Mama, der enorme Lebensumschwung, die Ängste und Zweifel, die körperlichen und hormonellen Veränderungen sind womöglich einer der herausforderndsten Lebensphasen einer Frau. Die Offenheit darüber, dass eben nicht alles so rosarot ist, wie es nach Außen manchmal scheint, lässt viele Mamas aufatmen. Zu wissen, dass es anderen genau so geht, gibt uns Halt und ein Gefühl von Verbundenheit. 

• Sprecht darüber: Teilt eure Gefühle mit eurem Partner, Freunden oder eurer Familie.
• Holt euch professionelle Hilfe: Ein Therapeut kann helfen, Belastungen zu bewältigen und Resilienz zu entwickeln.
• Nehmt euch Auszeiten: Gönnt euch regelmäßige Pausen und Zeit für euch selbst, um euch zu erholen und neue Energie zu tanken (ohne schlechtes Gewissen: Mommy, you are worth it!)
• Delegiert Aufgaben: Bittet um Unterstützung bei der Kinderbetreuung und Haushaltsaufgaben, um eure Belastung zu verringern.

Unterstützungsangebote und Kuren

Es gibt daneben auch zahlreiche Unterstützungsangebote, die uns Müttern bei der Bewältigung von Mama Burnout helfen können:

• Eltern-Kind-Kuren: Spezielle Kuren für Mütter und Kinder bieten eine intensive Betreuung und Unterstützung in einer erholsamen Umgebung.
• Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen betroffenen Müttern kann emotional entlastend wirken und neue Perspektiven bieten.
• Online-Ressourcen und Foren: Viele Plattformen bieten hilfreiche Informationen und Unterstützung für Mütter mit Burnout.

Tipps für den Alltag und Prävention

Tipps für den Alltag

Um Mama Burnout vorzubeugen und im Alltag besser zurechtzukommen, können diese Tipps hilfreich sein:

• Setzt Prioritäten: Konzentriert euch auf das Wesentliche und lasst Perfektionismus los.
• Schafft Routinen: Feste Abläufe können den Alltag strukturieren und Stress reduzieren.
• Selbstfürsorge: Plant regelmäßig Aktivitäten ein, die euch Freude bereiten und Entspannung bieten.
• Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung stärkt eure Widerstandskraft. Lies gerne hierzu meinen Artikel Ernährung für die Psyche.

Lest auch gerne meinen anderen Blogbeiträge rund um Trauma, Stress und Stoffwechsel.

Prävention von Mama Burnout

Präventive Maßnahmen können Mama Burnout zuvor kommen:

• Stressmanagement: Körperbewusstsein und Übungen, wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen um Stress abzubauen.
• Soziale Unterstützung: Pflegt soziale Kontakte und baut euch ein unterstützendes Netzwerk auf.
• Realistische Erwartungen: Setzt euch realistische Ziele und akzeptiert, dass es in Ordnung ist Hilfe anzunehmen.
• und vorallem….

….Bedürfnisorientierung, aber richtig…

Ein bedürfnis- und bindungsorientiertiertes Miteinander setzt vorallem voraus, dass du dich und deine eigenen Bedürfnisse kennst, um dann auch deine eigenen Grenzen setzen und halten zu können. Unsere liebevollen Grenzen werden dann zum Halt der ganzen Familie.

Mama Burnout kann präventiv vorallem mit deiner eigenen Haltung und deinen Grenzen entgegengewirkt werden. Deine eigene traumasensible und bedürfnbisorientierte Begleitung ist ein Garant für deine Resilienz, Kapazität und Lebensfreude. 

Meine Begleitung bietet dir einen Raum von Mama zu Mama

Liebe Mamas, ich weiß wie anstrengend schön dieser Prozess sein kann. Als traumasensible systemische Therapeutin und Jung Mama weiß ich, wie wichtig es ist seine eigenen Prozesse auf den Schirm zu haben, sich zu trauen liebevoll kommunizieren zu können und herauszufinden wer man ist und was man eigentlich möchte. Unsere Stärke und unser Halt sind die Basis einer funktionierenden Partner- und Elternschaft. Der Prozess der Muttertät ist einer, den wir nicht alleine bewältigen müssen!

Wir entwickeln in meiner Begleitung gemeinsam einen sicheren Raum für Austausch und Erfahrung. Wir analysieren deine Bindungsdynamiken und schauen uns an, was dich daran hindert deine eigenen Bedürfnisse zu kennen und Grenzen zu setzen. Wir binden deinen Körper und deine Lebensweise mit ein, um deine Stressresilienz zu erhöhen. In deinem Tempo und zu deinen aktuellen Anliegen. Wichtig ist mir in erster Linie, dass die Chemie stimmt. Daher ist es mir wichtig, dass wir uns erst einmal in einem kostenlosen Call kennenlernen und schauen, ob es passt. 

Möchtest du als Mama deine Rolle mit Freude und Ausgeglichenheit erfüllen? Dann freue ich mich, auf diesem Weg an deiner Seite zu stehen.

Eure Lara